Eine Pädagogik der Hoffnung für heute? Eine historische Einbettung

 

Nächste Woche beginnt unsere Reihe "100 Jahre Paulo Freire: Eine Pädagogik der Hoffnung für heute? Eine historische Einbettung ... Was sagt uns #PauloFreire heute? Di 13.7. Präsenz EWH #Muenchen, Do 15.7. online https://100-jahre-paulo-freire.blogspot.com/2021/05/eine-padagogik-der-hoffnung-fur-heute.html?spref=tw

100 Jahre Paulo Freire - 50 Jahre Pädagogik der Unterdrückten bei uns

Anfang der 1970er Jahre erschienen Artikel in Zeitschriften und hektografierte Blätter (den Spiritus-Geruch der clandestinen (geheimen) Erleuchtung im Gegensatz zu den muffigen Schulbüchern tragend) mit den Grund-Ideen der Pädagogik der Unterdrückten, bis das erste Büchlein erschien, und die Bewegungen im Trikont, der „3. Welt“ neben den aufgeteilten Blöcken von Kapitalismus und Diktatur des Proletariat im Kalten Krieg erschienen allen politisch denkfähigen Leuten damals befreiend: 100 Jahre Paulo Freire

 Das ganze Programm:

Ich hatte in der Vorbereitung der Veranstaltungen zu 100 Jahre Paulo Freire den Gedanken, was wir grade am Meisten brauchen, da griff ich nach dem dritten Buch der waxmann-Serie zu Paulo Freire

Eine schöne Zeitreise in Bildern und Musik voraus:


Crosby, Stills, Nash & Young - Teach Your Children (Official Music Video)

und dann ein Vorspann: Paulo Freire, Bildung und Hoffnung, bei www.waxmann.com fehlt der Titel anscheinend ... oder ist Hoffnung dort nicht mehr lieferbar?

"Im Jahre 1992 erscheint Paulo Freires Buch "Pädagogik der Hoffnung" ... In den Grundzügen setzt er sich in diesem Buch mit der facettenreichen Wirkungsgeschichte der "Pädagogik der Unterdrückten" auseinander. Gleichzeitig führt er sie weiter, indem er die Grundlage, aus der die erzieherische Praxis ebenso wie ihre Theorie erwachsen, und die sie antreiben, deutlich positiv akzentuiert; es ist die Hoffnung, auf die reale Befreiung aus den unterdrückenden Verhältnissen heraus." S. 53

Die Verhältnisse hatten sich an vielen Orten verschlechtert

Wir haben seit vielen Jahren reaktionäre Regierungen in vielen europäischen und südamerikanischen Ländern, die US-Hoffnung auf Obama wurde mit Trump erledigt, die alten Blöcke wirken weiter, der Neoliberalismus übertrifft die kapitalistischen Befürchtungen in perverser Weise: Mehr Ausbeutung, Hunger für Kinder, Geflüchtete, Sklaven, mehr Ablenkung, Ausreden und Rücksichtslosigkeit bei denen, die handlungsfähig, halbwegs reich und verantwortlich wären …

Augusto Boal hatte in seinem letzten Werk 2009 in der Ästhetik der Unterdrückten zusammengefasst, was er bei seinen vielen internationalen Workshops (in über 70 Ländern) feststellte: Immer mehr verrückte Werbung nimmt uns die Aufmerksamkeit, die letzten Fähigkeiten der Konzentration.

Nun sind etliche Gesundheits-Apostel und Yoga-Leute mit den Schwurblern und Impf-Gegner*innen unterwegs, versuchen alle „Schlaf-Schafe“ aufzuwecken und bemerken nicht, dass sie mit der Abwertung der Partner den Dialog versauen: Besserwisserei war noch nie sehr einladend.

Woher heute Hoffnung nehmen?

Aus dem Handeln unserer Politiker*innen ist seit Langem keine Hoffnung zu schöpfen: Die "geistig-moralische Wende" von Kohl hat die Korruption immer offensichtlicher gemacht, von Schäuble bis Klöckner, von Tandler und Strauß waren wir in Bayern ja schon einiges gewöhnt ...

Angst und Selbsthilfe

Angst-Erkrankungen haben oft Quellen in den Generationen vor uns, die ja auch sehr viel schreckliches erlebt haben können, von dem sie lieber nicht sprachen oder sich zum Selbstschutz gar nicht mehr erinnern konnten.

Aktiv werden: Begleitung finden  

Wen kann ich ansprechen, um eine gute Begleitung zu finden, wer sind die möglichen Schlüsselpersonen in meiner Umgebung, die schon genug Erfahrung und Menschenkenntnis haben, um andere Leute zusammen zu bringen?

Händler und Verkäufer, Apotheker*innen und Gemeinde-Mitarbeitende, ...

Neue Verbindungen aufbauen 

Auch über Hobbies und besondere Interessensgebiete lassen sich Freunde finden, und keineR ist zu alt, sich für Bienen, Kräuter, die Umwelt und Zukunft zu interessieren ... wenn ich gelegentlich gut zuhöre und nicht den Ton angeben will.

"Wie man Freunde macht"

Ein nettes Kinderbuch erklärt verschiedenen Tieren, wie man Freundschaften aufbauen kann, denn es ist nicht mehr selbstverständlich (und war es in vielen ängstlichen oder reichen und "überkandidelten" Familien früher auch nicht), zu wissen, wie man Vertrauen aufbaut und freundschaften pflegt:

internationale Bewegungen: Die Zapatistas kommen 

Seit Anfang Mai segelt „La Montaña“, ein Schiff, auf dem vier Frauen, zwei Männer und eine otroa, Das Schwader 421, unterwegs sind, über den Atlantik Richtung europäischer Küsten. Dort werden sie voraussichtlich Mitte Juni ankommen.

Sein Ziel: dieser Kontinent, den wir Europa nennen, zu durchreisen,

Ein erster Schritt, dem andere in anderen Regionen folgen werden: „Nicht nach Unterschieden suchen, nicht nach Überlegenheit, nicht nach Beleidigung, viel weniger nach Vergebung und Mitleid. Wir werden herausfinden, was uns gleich macht. “ https://viajezapatista.eu/de/

 

Kritische Praxis und kritische Theorie in vielen Disziplinen

identitäre Praxis der Befreiung: 

Das alte Klein-Familien-Modell von Vater-Mutter-Kind der Nazizeit, des Wirtschaftswunders und des Postfaschismus war für alle zu eng, aber als Knast so sicher wie ein Grab: Als Ehe ohne Versorgungsausgleich, als Bevormundung und Gewalt im Haushalt, als bürgerlich-kirchliche Monogamie und Heterosexismus zuerst nur für Privi-legierte zu serieller Monogamie der x-ten Hochzeit der Stars und etlicher Politiker aufgebrochen ...

Juni als Pride-Month aus den englisch-sprachigen Ländern

spült uns nach dem IDAHOBIT am 17. Mai zur Erinnerung an die Vorkämpfenden gegen den §175 und die Löschung der Homosexualität als Krankheit aus dem IDC der WHO, der Weltgesundheitsorganisation am 17.5.1991 - Deutschland brauchte noch bis 2003 Ermahnungen der Menschenrechts-Organisation, das Schutzalter für einvernehmliche Handlungen der Jungs dem der Mädchen gleich zu stellen, von 18 auf 14 Jahre.

Bi-Ident, Trans-Ident, Polyamor, Asexuell, Pansexuell ...

PS: Heute wäre meine Mutter 100 Jahre alt geworden, wenn sie nicht vor 18 Jahren gestorben wäre, sechs Jahre nach Paulo Freire.

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