Jubiläumsjahr „100 Jahre Paulo Freire“ - Veranstaltungsreihe München

 Jubiläumsjahr „100 Jahre Paulo Freire“

Ideen und Planungen zu einer Veranstaltungsreihe (Stand 16.02.2021)

Ausgangspunkt:

Die Idee ist, anlässlich des 100. Geburtstages (am 19.09.1921) von Paulo Freire ein buntes Jahresprogramm und eine festliche Matinee zu veranstalten. 

Zentrale Gedanken der von Freire formulierten „Pädagogik der Unterdrückten“ finden sich in aktuellen Diskursen rund um das „Veränderungslernen“, die „transformative Bildung“ und (in Weiterentwicklung des Forumtheater nach Augusto Boal) in der Kritischen Praxis in verschiedenen theaterpädagogischen Ansätzen des Theater der Unterdrückten wieder. 

1994 war Paulo Freire auf Einladung der Paulo Freire Gesellschaft und des  Nord Süd Forum NoSFo bereits in München. Wir wollen nun die Auseinandersetzung mit den Ideen von Paulo Freire wieder aufleben lassen.

Der AK Paulo Freire des Nord Süd Forum hat sich mehrmals getroffen, erste Themenvorschläge und Veranstaltungsformate skizziert, Zuständigkeiten verteilt und einen Entwurf für ein Jahresprogramm erstellt. 

Der Prozess und der AK stehen nun auch weiteren interessierten Kooperationspartner*innen offen.

Übersicht Jahresprogramm (Stand 16.02.2021)

Mitte April
    • Jahresprogramm steht
    • Kooperationen sind geklärt
    • Flyer zum Programm steht
    • Weitere Kanäle für Öffentlichkeitsarbeit sind geklärt

Juni/Juli
Auftaktveranstaltung zu „Grundlagen und Schlüsselthemen der Pädagogik Freires“

Forumtheater (verschiedene Angebote für Gruppen möglich)

Lesekreis – offener Austausch-Raum

Online-VA "Bildung von unten – 100 Jahre Paulo Freire“ im Rahmen der VA-Reihe „München global engagiert“

Online-VA „Paulo Freire heute“ in Kooperation mit Oscar Jara (CEAAL) Oktober

VA zum Themenkomplex „Mit Freire Integration und Migration denken“

19.09. Jubiläumsfeier Matinée

 im EWH München mit Beiträgen und Musik

14./16.10. Fachgespräch "Globales Lernen, BNE und Paulo Freire" im Rahmen der Tage der Bildungsalternativen (bildung.anders.machen)


    1) Grundlagen und Schlüsselthemen der Pädagogik Freires (Trudi, Heinz, Fritz)
    • Inkl. historischer Verortung (Theologie der Befreiung / Marxismus)
    • Kombinieren mit der Frage und dem persönlichen Zugang „Was hat mich/uns an Freire fasziniert?“
    • Mögliche Stichpunkte: Pädagogik ist nie neutral / Verhältnis Lehrende-Lernende / Der Lehrer ist Politiker und Künstler / Aktion-Reflexion / Lernen dekolonisieren (Beispiele aus der Alphabetisierungsarbeit in afrikanischen Ländern) / Freire & Gramsci / Die Welt lesen lernen / Was muss ich verlernen, um Neues lernen zu können?
    • Heinz kann sich vorstellen einen Beitrag zu Freires Kritik an herkömmlicher Pädagogik und seine Gesellschaftskritik vorzustellen (z.B. Praxis – Reflexion – bessere Praxis und Nicht-Neutralität der Pädagogik)
    • Trudi und Heinz: Eigene" Erfahrungen" mit Freires Pädagogik (Fritz - Boal) in Lateinamerika und Freire hier in den 70-80er Jahren (wobei die Beispiele heute nachvollziehbar/erfahrbar sein müssen...) Als Beispiel die Dia-Serie: Ein Volk macht sich auf den Weg - Theologie der Befreiung, Sao Paulo... in den 70er Jahren...)
    • Das ganze aber auch mit Leben füllen, persönlichen Erfahrungen, was hat uns daran fasziniert?
    • Fritz:
        ◦ Bewusstseinsbildung vs. Berufsbildung
        ◦ Kultur des Schweigens
        ◦ Weltsozialforum
-> evtl. dieses Format als VA im Rahmen der Online-Reihe "München global engagiert",
Kai spricht mit Lila über die Idee

    2) Lesekreis – Studienreihe – offene Arbeitstreffen (Raphael & N.N.)
    • Sichten, Digitalisierung und Archivierung von Bildungsmaterialien  
(Heinz hat z.B. Dia-Reihen und Comics)
    • alle Materialien zu digitalisieren/Archivieren übersteigt unsere Kapazitäten, punktuell ist dies aber durchaus möglich
    • Austausch zu Literatur (Idee: Politische Bildung bei Antonio Gramsci und Paulo Freire: Perspektiven einer verändernden Praxis, von Peter Mayo)
    • Raphael kümmert sich um einen Lesekreis / offenen Austausch-Raum - aber noch unklar wann und in welchem Rahmen
    • evtl. über GEW / DGB-Bildungswerk     • weitere Kooperationspartner*innen?

    3) Themenkomplex „Mit Freire Integration und Migration denken“

    • Dieses Themenfeld bietet einen praxisnahen Zugang. Die Überlegungen zu Beiträgen von Hans Eder und Corina Toledo sowie dem Projekt Heroes wurden verworfen.
    • Christopher lädt Mariana zum nächsten Treffen ein. Sie  hat ihre Abschlussarbeit zum Thema „Erwerb von Deutsch als Fremdsprache mit Methoden nach Freire/Boal“ verfasst.
Unklar ist, ob es sich bei der Arbeit von Mariana eher um eine theoretische Auseinandersetzung handelt, oder ob praktische Erfahrungen ausgewertet wurden.

    4) Feier am Jahrestag 19. September

    • Der Saal im EWH ist für den Zeitraum 9-18 Uhr reserviert. Da der 19.09. ein Sonntag ist, würde sich als Format z.B. eine Matinée anbieten, ab 11:00 oder 11:30 Uhr.
Ideen zum Programm: nicht akademisch - festlich, locker, informell, anekdotenhaft - Musik und Texte – mit gemeinsamen Essen (falls möglich) - alle möglichen Bildungs-Leute einladen.
    • Evtl. in Kombination mit einem (hoffnungsvollen) Beitrag zur aktuellen Debatte um Freire in Brasilien (Reflexion zu Freire als Kontrastpunkt zu Bolsonaro), Musik- und Redebeiträge oder Poesie (Ernesto Cardenal??)
    • Am Tag vorher findet die Veranstaltung Intersektionalität (ebenfalls im EWH) statt, bei der das NoSFo Kooperationspartner ist.

    5) Theaterformate
    • Theaterformate können das ganze Jahr über stattfinden, Fritz hat Lust entsprechende Angebote durchzuführen, z.B. im Herbst „40 Jahre Erfahrungen mit dem Theater der Unterdrückten/Augusto Boal“ (evtl. als öffentliche VA im EWH
    • Evtl. gibt es auch noch andere Initiativen, die in diesem Jahr Angebote zum Forumtheater planen?
    • Buch "Theater macht Politik" Forum-Theater- Werkstatt im AG SPAK  Verlag ist als Neu-Auflage in Vorbereitung

    6) Tage der Bildungsalternativen
    • Fachgespräch "Globales Lernen, BNE und Paulo Freire" im Rahmen der Tage der Bildungsalternativen (bildung.anders.machen, 14.-16. Oktober 2021)
    • Stichpunkte: Veränderungslernen / Reflexion über eigene Praxis
    • Trudi und Heinz nehmen das in die Hand, gestalten den inhaltlichen Einstieg und Rahmen
    • Vielleicht Interesse sich in diesem Rahmen mit einem Beitrag (z.B. zu transformativer Bildung) einzubringen?     • Stichpunkte: Veränderungslernen / Reflexion über eigene Praxis

    7) Seminar an der KSH / Hochschule München
Heinz bietet im Wintersemester ein Seminar zu Paulo Freire an der Hochschule in der Preysingstraße an.

    8) Paulo Freire heute
Der Lateinamerikanische Rat für Erwachsenenbildung (CEAAL) arbeitet intensiv zum Freire-Jubiläum und wird die Links zu deren Online-Veranstaltungen mit uns teilen (diese VAs sind auf Spanisch). Oscar Jara hat sich bereit erklärt ein Online-Seminar für und mit uns zu gestalten. Dieses Seminar könnte auf Englisch (ohne Übersetzung) oder spanisch (mit Übersetzung) stattfinden. Heinz ist im Kontakt mit Oscar.

    9) Online-VA "Bildung von unten" 100 Jahre Paulo Freire im Rahmen der VA-Reihe „München global engagiert“


    • Verteiler mit interessierten Personen erstellen
    • Zusammenstellung  Literatur

Themenparkplatz:

    • Interessierte Kooperationspartner*innen anfragen
    • Öffentlichkeitsarbeit und graphische Gestaltung (Logo, Flyer, Bewerbung)
    • Finanzierung (Honorare, Fahrtkosten)

Aktuelle Literatur zu Paulo Freire

- Publikation „Desaprender para transformar“: http://www.paulofreireberlin.org/es/projekte/publicacion/25
- Peter Mayo: „Politische Bildung bei Antonio Gramsci und Paulo Freire: Perspektiven einer verändernden Praxis“, 2007.

- Zeitschrift "Widersprüche", Heft 155 (März 2020): „Dialogisches Handeln und Forschen - Mit Freire die neoliberalen Verwüstungen überwinden“(mit Beiträgen von Philipp Andrae, Heinz-Peter Gerhardt, Dietlinde Gipser, Timm Kunstreich, Arnold Köpcke-Duttler, Ronald Lutz, Tilman Lutz, Jutta Lütjen, Michael May, Dirk Oesselmann, Manfred Peters, Marcel Schmidt, Tarkan Tek, Wolfgang Völker, Joachim Weber, Heiner Zillmer)

- Harald Hahn: „Theater der Unterdrückten als Mosaikstück Gesellschaftlichen Wandels“ (2018)

 

 

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